Die Mischung macht’s – der Grundsatz gilt für einen guten Cocktail ebenso wie für eine erfolgreiche Fußballmannschaft. Oder eben für ein Investment Portfolio. Die Mischung im Fall der taktischen Asset Allokation bezieht sich auf, wie der Name bereits verrät, auf die jeweiligen Assetklassen, aus denen ein Portfolio besteht. Bei der taktischen Asset Allokation versucht der aktive Portfoliomanager durch die temporäre Veränderung der Zusammensetzung eines Portfolios einen Mehrwert zu erzielen.
Taktische vs. strategische Asset Allokation
Bevor wir uns der taktischen Asset Allokation widmen, ist es wichtig, die Abgrenzung zur strategischen Asset Allokation vorzunehmen. Die strategische Asset Allokation ist der Ausgangspunkt für jeden Anleger. Durch sie werden die Rahmenbedingungen der eigenen Anlage abgesteckt. Bei Solidvest passiert das dies beispielsweise durch die umfangreiche Anlegerprofilierung vor dem tatsächlichen Investment.
Hierbei werden die Faktoren berücksichtigt, die nicht von kurzfristigen Entwicklungen am Aktienmarkt abhängen, sondern von der Lebenssituation, den Zielen und den Eigenschaften des Anlegers. Dazu gehören der persönliche Anlagehorizont, Risikoakzeptanz, Rendite-Vorstellung und vieles mehr. Darauf aufbauend wird die Anlagestrategie ausgewählt und der passende, langfristige Mix an Assetklassen. Je nach Anleger variiert diese Zusammensetzung.
Strategische Asset Allokation am Beispiel Solidvest
Um beim Beispiel Solidvest zu bleiben: Wenn ein Anleger eher moderate Renditevorstellungen hat und ebenso ein gewisses Risiko akzeptiert, ist es gut möglich, dass er sich für unsere 50/50 Strategie entscheidet. Die grundsätzliche Verteilung über die Assetklassen sieht dann in etwa so aus:
- Kasse/Liquidität: 5%
- Anleihen: 45%
- Aktien: 50%
Wann kommt die taktische Asset Allokation ins Spiel?
Während die strategische Asset Allokation als Zielvorgabe für das Portfolio bestehen bleibt, sind temporäre Abweichungen von dieser Vorgabe als aktiver Manager erlaubt. Das heißt, dass der Portfoliomanager Modifikationen an der Gewichtung innerhalb des Portfolios vornimmt, um beispielsweise auf ein temporär verändertes Marktumfeld zu reagieren. Ein Beispiel: Das DJE-Research Team gelangt aufgrund aktueller Daten zu dem Schluss, dass in den kommenden Monaten das Risiko einer Aktienmarkt-Korrektur deutlich erhöht ist. Die Aktienquote wird daher reduziert. Und damit auch die Verteilung innerhalb des Portfolios.
- Kasse/Liquidität: 10%
- Anleihen: 50%
- Aktien: 40%
Taktische Allokation innerhalb der Assetklasse
Selbstverständlich sind taktische Verschiebungen nicht nur zwischen Assetklassen möglich, sondern auch innerhalb dieser. Wenn Portfoliomanager beispielsweise eine bessere Performance bei Aktien eines gewissen Sektors oder einer gewissen Art (bspw. zyklisch vs. defensiv) erwarten, können sie die Allokation im Portfolio dahingehend anpassen. Gleiches gilt auch für Anleihen, bei denen dann insbesondere auf Duration, Laufzeiten und Ratings geachtet wird.
Fazit: Darum ist die taktische Allokation wichtig
Auch wenn die strategische Asset Allokation das Fundament für jeden Anleger bildet, ist es sinnvoll, temporäre Risiken zu steuern oder Chancen am Markt aktiv nutzen zu können. Gerade für die Begrenzung von Verlusten kann die taktische Asset Allokation ein nützliches Werkzeug sein. Ganz egal, ob für das eigene Portfolio oder für das eines Kunden. Dafür ist ein guter Überblick über die Entwicklungen am Gesamtmarkt notwendig. Aber wichtig dabei: Bei Anlageentscheidungen gibt es nie eine 100 Prozent hundertprozentige Erfolgswahrscheinlichkeit. Auch Profis arbeiten mit Szenarien und statistischen Wahrscheinlichkeiten.