Es war bisher ein Jahr ganz nach dem Geschmack vieler Anleger: All-Time-High im DAX, Höchststand im US-Leitindex S&P500, der japanische Aktienindex Nikkei notiert ebenfalls unweit seines historischen Hochs – die Liste ließe sich noch ohne Probleme erweitern. Bei aller Freude sollten sich Anleger unbedingt vor Augen rufen: Ein All-Time-High ist bei einem langen Anlagehorizont nur eine kurze Momentaufnahme und damit weitestgehend irrelevant.
Kleine Schritte statt großem Wurf
Viel wichtiger ist das langfristige Engagement am Kapitalmarkt, inklusive Zinseszins-Effekt und der Wiederanlage von Dividenden für Anleger - am besten über Jahrzehnte. Denn das ist ein wesentlich vielversprechenderer Weg zu einem wachsenden Vermögen als das Timen von Marktbewegungen.
Auch wenn sich die Investment-Welt, egal ob an der New Yorker Wall Street, in London oder Pullach, gerne mit der Frage beschäftigt, wann das nächste Hoch wartet – für Privatanleger bleibt diese Frage zweitrangig. Denn diese Bewegungen kommen und gehen und mit einigen Jahren Abstand sind sie kaum mehr als einzelne Datenpunkte in einem Performance-Chart.
Ohne Schatten kein Licht
Wenn wir die Vergangenheit zu Rate ziehen, dürften uns in den kommenden Jahren noch zahlreiche Hochs bevorstehen – und selbstverständlich auch Zeiten von schwächeren Märkten. Denn klar ist auch, dass Rücksetzer und schwächere Börsenzyklen ebenso dazugehören. Wir haben gerade erst eine solche Phase, die immerhin knapp zwei Jahre dauerte, hinter uns.
Und auch historisch kennen wir genug schmerzhafte Beispiele größerer Schwächeperioden, der gefürchteten Bärenmärkte. Und trotz aller, teils massiver, Rückschläge stehen wir Anfang 2024 wieder vor neuen Höchstkursen.
Prinzipien sind auch langfristig wichtig
Selbstverständlich gibt es keine Garantie, dass auch zukünftig immer als so weiterläuft, wie bisher. Und wer beim Investieren bestimmte Prinzipien vernachlässigt, beispielsweise die Diversifikation, setzt sich deutlich höheren Verlustrisiken aus. Wenngleich beispielsweise im Jahr 2023 ein kaum diversifiziertes Portfolio mit nur wenigen starken Tech-Aktien eines mit guter Diversifizierung mit hoher Wahrscheinlichkeit schlug – Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber grundsätzlich sprechen die Daten eine klare Sprache, wie wir in unserem letzten Blogbeitrag dargelegt haben.
Erfolgsfaktor dabeibleiben
Dass ein gutes Händchen bei der Aktienauswahl durchaus einen positiven Effekt auf die langfristige Rendite haben kann, ist unbestreitbar. Doch insbesondere der Zugang zu und die Interpretation von Daten sind für den Erfolg entscheidend – und hier sind Privatanleger in der Regel im Nachteil. Auch deshalb setzen Anleger auf die Dienste von professionellen Vermögensverwaltern. Der wichtigste Faktor bleibt aber, egal ob selbst gesteuert oder über einen Dienstleister, die guten Phasen im Markt nicht zu verpassen. Und das geht am leichtesten, indem man langfristig dabeibleibt.