Beschäftigen Sie sich regelmäßig mit der Berichterstattung zum Kapitalmarkt und den internationalen Börsen? Dann dürften Ihnen jüngst einige unschöne Schlagzeilen begegnet sein. Beispielsweise „Theranos-Gründerin wegen Betrugs zu elf Jahren Haft verurteilt“, „Kryptobörse FTX ist zahlungsunfähig“ oder „Nikola-Aktie: Der nächste Anleger-Betrug“.
Gemein haben diese Fälle, dass die betroffenen Unternehmen vor ihrem Absturz einen kometenhaften Aufstieg hingelegt hatten. Ihre Gründer wurden über Jahre als charismatische, smarte Lichtfiguren von Anlegern und Medien bewundert und hofiert. Inklusive diverser Titelseiten-Präsenzen bei bekannten Magazinen wie Forbes oder TIME Magazine. Der Hype, der sie umgab, veranlasste viele, auch professionelle Anleger, auf den Zug aufzuspringen und zu investieren. Das Ende vom Lied dürfte bekannt sein.
Hype als Wertvernichter
Aber nicht nur Betrüger nutzten den Hype, um Investoren in ihren Bann zu ziehen. Auch viele andere Unternehmen, insbesondere aus dem digitalen Growth-Bereich, profitieren von einer Hype-artigen Goldgräberstimmung. Insbesondere im Zuge der rasanten Börsenerholungen nach dem Corona-Crash im März 2020 schienen viele Aktienkurse keine Limits mehr zu kennen. Heute, etwa zweieinhalb Jahre später, ist bei vielen dieser Shooting-Stars die Luft raus. Und damit große Börsenwerte vernichtet. Für viele Anleger ist das ein schwerer Schlag.
Diese Beispiele zeigen sehr deutlich, dass Anleger so mancher bekannten Börsenweisheit durchaus Glauben schenken dürfen, in diesem Fall: „If it’s too good to be true it usually is“ – also sinngemäß „wenn etwas zu gut erscheint, um wahr zu sein, dann, ist es für gewöhnlich nicht wahr“. Einem Hype nachzulaufen ist menschlich nachvollziehbar, größere Teile seines eigenen Vermögens in selbigen zu investieren ist mindestens fahrlässig. Erst recht nicht ohne gründliche Analyse.
Informationen machen Entscheidungen
Das Börsenjahr 2022 hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was Anleger eigentlich längst wissen: In steigenden Märkten eine gute Rendite zu erzielen, ist keine Kunst. Viel mehr ist das Investieren in herausfordernden Marktumfeldern die wahre Reifeprüfung. Informationszugang und Informationsverarbeitung entscheiden mehr denn je über den Anlageerfolg. Denn nur, wer aus den vorhandenen Informationen die richtigen Schlüsse zieht, kann gute Entscheidungen treffen.
Gute Anlageentscheidungen sind, zumindest kurzfristig betrachtet, immer auch eine Frage des Kontexts. Während über die vergangenen 10-15 Jahre insbesondere Unternehmen mit starken Wachstumsperspektiven hoch in der Gunst der Anleger standen, was zum allgemeinen Wachstums-Trend und Sentiment passte, sieht es heute anders aus. Dass insbesondere Profitabilität bei Anlegern wieder zum Qualitätskriterium aufgestiegen ist, zeigen auch die jüngsten Entlassungswellen bei den bekannten Tech-Giganten, deren Wachstumsstrategie offenbar etwas Abkühlung hinnehmen musste.
Langeweile ist en Vogue
Längst sind es wieder die vermeintlich langweiligeren, dafür finanzstarken Unternehmen, die in den Fokus gerückt sind. Besonders die Aktien von Unternehmen, die solide Fundamentaldaten vorweisen können, die Ihre Zielmärkte dominieren oder sich zumindest gut positioniert haben, sind beliebt. Auch Dividenden-Aristokraten sind nachgefragt. Besonders wichtig: Preissetzungsmacht, wie sie vor allem die Blue Chip Unternehmen aus diversen Sektoren besitzen. Ob sie wichtige Patente im Pharmabereich, eine besonders beliebte Technik-Marke oder den Zugang zu besonders nachgefragten Rohstoffen besitzen, ist dabei egal.
Zeit investieren, genau hinschauen
Die saubere Analyse-Arbeit schlägt nach wie vor den Hype, auch wenn kurzfristig enorme Kurssteigerungen bei Investment-Hypes locken. Dafür brauchen Anleger Geduld, eine gute Datengrundlage und vor allem Zeit. Einige der Kennzahlen, mit denen die Anlageprofis bei Solidvest und der DJE Kapital AG arbeiten, haben wir für Sie in diesem Blogbeitrag vorgestellt. Außerdem haben wir in diesem Blogbeitrag die wichtigsten „Kaufsignale“ bei Aktien für Sie vorbereitet.
Wenn Sie in einer herausfordernden Marktphase Ihre Kapitalanlage lieber in erfahrene Hände geben möchten, kann auch die Entscheidung für eine Vermögensverwaltung die richtige sein. Fairer Hinweis: Auch ein erfahrener Vermögensverwalter kann nicht jede Marktschwankung ausgleichen. Ein Verlustrisiko besteht am Kapitalmarkt immer.