Während weite Teile des Kapitalmarkts ähnlich wie die Welt an Corona kränkelten, konnten Aktien aus dem Gesundheitssektor bis Anfang Mai im Vergleich punkten. Die Benchmark des MSCI World Index sackte um 15 Prozent ab, während Titel aus dem Health-Sektor nur um 3,4 Prozent nachgaben. Das zeigt sehr plastisch, warum Aktien aus der Gesundheits-Branche von Experten oft als defensive Variante bezeichnet werden. Und trotzdem waren die Auswirkungen auch im Kurs mäßig stabilen Sektor deutlich zu spüren.
Handel positiv, Dienstleistung mit Problemen
Gerade im ersten Quartal kurbelte eine hohe Nachfrage seitens der Apotheken und Krankenhäuser die Entwicklung an. Diese weiteten angesichts der unklaren Lage rund um Corona ihre Lagerbestände aus. Auch in anderen Bereichen parallele Situationen, ausgelöst beispielsweise durch die Hamsterkäufe von Konserven, Klopapier und Desinfektionsmitteln. Dienstleister im Gesundheitswesen hingegen erlebten erhebliche Einbrüche. Beispielsweise in ambulanten und stationären Einrichtungen, die sich organisatorisch der befürchteten Krankheitswelle anpassen mussten. Medizinisch nicht kritische Operationen wurden verschoben, Bettenkapazitäten freigehalten. Dazu mieden viele Menschen generell medizinische Einrichtungen.
Glücksritter platzieren Wetten
Kaum eine Branche rückte im Rahmen der Pandemie so in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit wie der Gesundheitssektor. Zum einen, ganz offensichtlich, durch die Suche nach einem Impfstoff. Rund 100 potenzielle Impfstoffkandidaten sind derzeit in der Entwicklung. Wer das Rennen macht ist unklar. Das schürt Spekulationen am Kapitalmarkt. Auch interessant, aber weniger im Fokus, ist das Feld der Diagnostik. Aktuell besonders durch die Situation rund um Corona. Aber auch langfristig wird die Pandemie zu einem Umdenken führen, prognostiziert DJE Analyst Maximilian-Benedikt Köhn: „Unter Berücksichtigung von Effizienz und Ressourcenschonung werden Politik und Kostenträger realisieren, dass entsprechende Diagnostik für 60 Prozent aller medizinischen Entscheidungen verantwortlich ist, aber nur acht Prozent aller Gesundheitskosten verursacht.“
Daten sprechen für sich
Für den Gesundheitssektor sprechen außerdem die wirtschaftlichen Rahmendaten. Die Bilanzen der großen Pharmaunternehmen sind gesund und sie verfügen zudem über hohe freie Cash Flows. Das deutet auf eine ungebrochene Dividendenkontinuität hin. Hinzu kommt der geringe Verschuldungsgrad. Außerdem sind die Aktien aus dem Health-Sektor aktuell vergleichsweise günstig. Etwa gegenüber Basiskonsumgüter-Unternehmen.
Nachhaltige Perspektiven
Der Gesundheitssektor bleibt auch im langfristigen Blick über die kurzfristigen Corona-Scheuklappen hinaus interessant, weiß DJE Analyst Maximilian-Benedikt Köhn: „Der Gesundheitssektor mit seiner Innovationskraft und seinen stabilen Bilanzen ist weiterhin vor allem in turbulenten Zeiten eine defensive Investitionsmöglichkeit für jeden Anleger. Neue Medikamente und Diagnosen haben viel Potenzial, das sich weitgehend unabhängig von konjunkturellen Zyklen entfaltet. Sicherlich dürften bei einer schnellen V-Erholung defensive Healthcare-Aktien zunächst schwächer performen, dies ändert aber nichts an der langfristig guten Perspektive.“
Branche im Wandel
Gleichzeitig erwartet der Experte Umbrüche mit spannenden Gelegenheiten innerhalb der Branche. Stichworte: „Digitalisierung, Diagnostik, Biotech. Bei aller aktuell verständlichen Fokussierung auf Covid-19 gehört zu einer verantwortungsvollen und umsichtigen Auswahlstrategie für Gesundheitsaktien mehr als die binäre Vorhersage wissenschaftlicher Durchbrüche. An erster Stelle stehen solide Fundamentaldaten wie gesunde Bilanzen und dauerhafte Wettbewerbsvorteile.“
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